Am 6. Dezember 2012 war es soweit: Die Niddaschule in Nied startet den alevitischen Religionsunterricht in Frankfurt am Main. Im Jahre 2009/2010 war es in Hessen als Pilotprojekt gestartet: In der Georg-Büchner-Schule und der Ludwig-Uhland-Schule in Gießen, der Grundschule Lollar sowie der Brüder-Grimm-Schule in Hanau. Die Schülerzahl schwankt pro Schule zwischen sechs und zwölf Schülerinnen und Schülern.
Das Hessische Kultusministerium bekräftigt: „Die Alevitische Gemeinde Deutschland e.V. und ihre Landesverbände stehen auf dem Boden der demokratischen Grundordnung und erfüllen alle notwendigen Voraussetzungen, um als Religionsgemeinschaft im Sinne des Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes anerkannt zu werden. Die Alevitische Gemeinde Deutschland e.V. ist somit Ansprechpartner des Staates für die Einrichtung eines alevitischen Religionsunterrichts.“
Der Lehrer Mete Özcan begrüßt 13 Schüler(innen) zur ersten Religionsstunde in Frankfurt am Main. Herr Özcan unterrichtet bereits in Hanau die alevitische Lehre. Er erklärt, dass das „Einvernehmen“ im Unterricht praktiziert – wie es im Alevitentum auch ist. Aber auch die ethische Anforderung der „4 Tore und 40 Treppen“ vermittelt er im Unterricht. Halil Özdemir, Vorsitzender der Alevitischen Gemeinde Frankfurt e. V., ist froh, dass es nun endlich soweit ist. Jahrelange Vorarbeit, Überzeugungarbeit innerhalb der Gemeinde und bürokratische und organisatorische Hindernisse zeichneten den Weg. Er hofft, dass dies der erste Schritt ist und weitere folgen werden.
Der alevitische Religionsunterricht kann ein besonders starkes Instrument der Integration sein, denn es gibt den alevitischen, jungen Menschen eine Identität. Dies ist eine durch den Rahmenplan festgelegt Aufgabe: „den Schülerinnen und Schülern Orientierung und Hilfestellung auf der Suche nach einer eigenen Lebensausrichtung zu geben.“
Jetzt auch per Online-Anmeldung!
Flyer zum Thema „Alevitischer Religionsunterricht in Frankfurt am Main“ unter Downloads.
Die Alevitische Gemeinde Deutschland e. V. bietet ab sofort auf Ihrer Internetseite ein Online-Registrierungsformular. Dadurch kann die AABF die Anzahl der Schüler(innen) an einer Schule besser koordinieren und auch mit der Schule Kontakt aufnehmen, falls an der betreffenden Schule bisher kein alevitischer Religionsunterricht angeboten wird. Hier geht es zum Online-Registrierungsformular>>
Posted on 7. Dezember 2012
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